Batynkov framed by Fashion

Freitag, 25.1.2019, 15-21 / Samstag, 26.1.2019, 15-21

 

Nach dem Ball ist vor der Hinrichtung

In Verlegenheit bringt sich die Schöpfung dar. Nach der zeitweiligen Enteignung der Hypokrisie sehnt sich der Atem. Nach schonungsloser Verbannung die Vorstellung des Selbst. Kegelförmig löst sich der Sturm der Entrüstung vom Gipfel stoischer Harmonie. Die Dramaturgie konzentrischer Selbstauflösung führt den Untergang des Bündnispartners herbei. In die unnütze Quälerei der Einverleibung fremder Anwesenheit schwört die Gottesfrucht ab. In den ruchlosen Sog roher Erfahrung schlittern die zielfantasierenden Sinne. Als unfreiwilliger Helfer in einer Notsituation erwachen die Erwachsenenspiele traumatischer Kindheit. Zwischen Gnade und Angstpendelt das reaktiv depressive des Daseins. Herausgeputzt erscheinen die Anpassungsstörungen im Herz der Gesellschaft. Die in die österreichische Hochsprache festgeschrieben Selbstaufhebung konkurriert mit dem Mit-sich-selbst-nicht-Identischen Russlands. Die eskalierende Eigenwahrnehmung flieht in das Geschneise kollektiven Vergessens, der tollkühne Übermut erübrigt sich als heillose Einsamkeit. Im Jugendstil erscheint das Friedhofsgemüse. Wie üblich fällt der Faschingsdienstag auf Freitag den 13. In der Starr hysterischer Zwiespältigkeit thront der gerade Rücken der Tanzpartnerin. Datenerhebende Damenwahl amüsiert den genüsslichen Zigarrenrauch verkohlter Prinzipien. Wie ein Nachhall des Urschreis treten ein die verspäteten Gäste. Statt Gedanken kursieren Gerüchte durch den Schwindelanfall. In den Logen verstecken sich die guten Lebensbedingungen hinterziehender Existenzen. Einem Gefängnis gleicht das persönliche Schloss von Versailles.

 

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Elena Egarmina – Modeaustellung

Fr., 14.12. und Sa., 15.12. 2018, 13 – 21 Uhr

 

Iphigenie bei den Taurern.

Inmitten der halluzinierenden Windstille des Triebschnees sammelt sich die aus dem Paradies deportierte Phantasiewelt des Künstlers. Die häufigsten Lawinenursachen modellieren die sibirische Taiga todbringender Einsamkeit. Zu sekundärer Devianz führen die harschen Zumutungen einer unpassierbaren Außenwelt. Im Hochgebirge niedere Nigg-Effekt aggregieren sich die erkälteten Tagesreste aufgehobener Endlichkeit. Durch eine unfreiwillige Abgrenzung sinkt die verlassene Seele in die Spuren der Zeit. Aus der Zunft tritt die ursprüngliche Einheit und aus der Übung kommt das adaptive Filtern ewiger Wahrheiten. Eine besinnliche Panik bewahrt der triadisch dehnbare Chronos. Kritiklos anerkannt ragt der Himmel über Berlin. Das fehlende Glied irrt durch den Birkenwald unnachgiebiger Prädestination. Zum Zoon politikon verkümmert der entwürdigte Wolfsmensch. Eine gute Symptombildung genießt das menschliche des Primitiven. Melodisch bröckelt die Fassade grammatisch zementierten Identitätsdenkens. An der Schwelle zum Ich zittert das dem Vermögen nach Seiende. Das sich in die Uferlosigkeit Einreihende giert nach dem Tod. O Tannenbaum, wie treu sind deine Blätter?

 

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Saudade.

Unstillbar sehnt sich die Menschheit in das Kunstwerk zurück. Das leere Begehren ahmt die schwungvolle Stille japanischer Gärten nach. Die erotischen Phantasien von Ureinheit spuken in den Köpfen des Kon- servativen. Nach einer Präexistenz ohne Preservative durstet der volle Magen endlosen Hungerstreiks. Als Landstreicher jagen die einsamen Städtebewohner labiler Romantik nach. Kahl geschorene Seelen ragen in den Himmel wie das im Nest hockende Fernweh der Pädophile. In bekümmerten Blicken glänzt im tief- schwarzen Mattton die eingeforderte Freiwilligkeit. Die Witwenverbrennungen rekursiv plagiierende Patri- linie stapelt den Anspruch ins Unerreichbare. Durch entvölkerte Länder schleicht die barfüßige Infanterie.Das erloschene Warnsignal versinkt in die Gesichtserkennung nationaler Biografie. Diplomatische Bezie- hungen münden in den charakteristischen Sexualstraftaten dementer Nostalgie. Die Mimik versteift sich zur Angst chronischer Schuldgefühle. Historische Rekonstruktionen rächen sich an der vermeintlichen Näch-stenliebe der Nekrophilie. Lasziv schäumt die Mondfinsternis auf der Maske des Gottebenbildlichen. In dieSackgasse des Nichts geratene Projektionstheorie. Das ohne Selbst Egoistische. Des Ziels Ohne Titel.

 

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Die Materie beugt sich dem menschlichen Willen. Zum Maßhemd deklinierte Ursächlichkeit. Aus der Brust- tasche ragt der zerbrechliche Ruf. Die unsäglichsten Heimlichkeiten der „Personen der Künste“ kursieren durch das lateinische Alphabet. Atempausierend wartet das Maskuline auf die zephirische Mühe professio-neller Chirografie. Ins Neutrum ziehen sich die neugierigen Blicke der Romantik zurück. In die auf Holzsan- dalen gegründeten Staaten wandern die Geister aus. Die Tempelprostitution japanischer Stoffmuster verbleibtin den Schranken roher Notwendigkeit. Der Inzest komplexer Übergänge hyperventiliert im engen Korsett des Ise-Katagami. In einem Schloß ohne Riegel residieren die Zweifel der Ewigkeit. Zwischen links- und rechts-gewinkelten Swastika-Symbolen pendelt der soziale Abstieg des Partisanen. Das Fellmuster eines Rehkitzes simuliert die Erhabenheit erlittener Qualen. Auf dem Rücken tragen die Anonymen ihre Standarte. Das Nicht- offen-Zutagetreten japanischer Ästhetik irrt durch die Finsternis slawischer Grobschlächtigkeit. „Die Schön- heit des übrig gebliebenen Weiß“ stellt sich der Wirklichkeit und diese steigt aus ihrem Teufelskreis.

 

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Aus Naturfasern geschneidertes Geschichtsbewusstsein. Unter ökologisch einwandfreien Bedingungen reproduziertes Maß. In Klassik getränkter Zeitgeist. Aus dem Armloch eines japanischen Kimonos entflieht der stolze Kragen von Anna Karenina. Das nachlässige Kleid des Boudoirs aus Hanfpapier. Aus bespannten Saiteninstrumenten angefertigter Trenchcoat. Mit japanischen Vintage Stoffen erstandene Robe Volante. Im Nude- Look gehaltenes Abendkleid. Auf transparentem Seindenkrepp arrangierte Kalligraphien. Samuraitrachten zu Negligés konvertiert und aus Kaftans entsprungene Alta Moda Siziliens. Aus unberührten Antique Stoffen handgeschnitzte Gewandung. An Kamasutra- Zeichnungen angelehnte klassische Moderne. Das Relief des Holzschnitts nachziehende Seiden-Soutage. Baumwollfelder verzierende Rand Borten aus den Zwanziger Jahren. Aus Einzelstücken bestehende Sammlung. Prêt-à-porter für das Jenseits und Haute Couture für den Alltag. 

 

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Из натуральных волокон скроенная историческая память. В экологически чистых условиях рожденное измерение. Репроекция образа сворачивается в паллиатив. Классикой орошенный цайтгайст. Пойло мглы. Из омута проймы кимоно гордый колет Анны Карениной спасается бегством. Цельноустроеного миятсугучи вечный покой. Небрежное дезабилье будуара из конопляной бумаги. Из напряженных струн инструмента выточенный тренчкот. Японскими винтажными материалами выторгованное платье «Полонез». Судейная мантия мароны воланами. Eстественным макияжем усмиренное платье в стиле «гарсон». На сквозистом крепированном шелке оформленная каллиграфия. Красивым почерком избитое выражение. В неглиже обращенные самурайские доспехи. Из по́волочени воззванная Аlta Мoda Сицилии. Целинный антикварный текстиль насеченный по дереву. Салона моды непочатый край. На изменчивый мир японский гравюры опирается Эпоха модерна. По рельефу эстампа влечется саржевая тесьма. Ткущее на дощечках геометрическое мышление. Хлопковое поле оцепляющий позумент. Мехельнскими кружевами отделанный кант. Единичными экземплярами дистиллированая коллекция. Прет-а-порте́ для потустороннего мира и Высокая мода для земли.

 

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Gegen das Vergessen kämpft die Erlösung an. Gradualistische Annäherung an die dauerhafte Invalidität zeitloser Zärtlichkeit. An der bürgerlichen Eheschließung bricht sich das kirchliche Zeremoniell. Auf die Nachkriegszeit freut sich bereits die Entfremdung. In komplexer Verkennung wärmt sich die besinnliche Zudringlichkeit. Einer Krankensalbung gleicht die wortlose Zuwendung. Der Identitätsverlust tröstet den Neuerwerb, das Talent vergibt sei- nem Träger. In den Falten des Brautkleids liegen die Trauerphasen der Menschwerdung. In der Dürre des Alltags vergegenwärtigt sich die transparente Wirklichkeit des Unsterblichen. „Frauen schlagen Seide“ aus ihren Männern und der Bischof segnet die Rechtsprechung. Die ursprüngliche Einheit zerfällt in bessere Hälften. Ein Fuß vor den anderen ohne zeitliche Unterbrechung. Von einem ganz blassen Rot spricht die Erde. Frei von Adresse der Absender.

 

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Mit einer Kalesche reist die Seele durch die Steppe immerwährender Angst. Der Wechsel der Jahreszeiten begleitet der Kapriolen stillen Gesang. Aus den dunklen Gemächern des Ozeanbodens kündet das Gewissen der verkalkten Vergangenheit. Es paaren sich die Bewusstseinszustände an der Oberfläche vermeintlicher Gegenwart. Den fadenförmigen Zellen eines Bakteriums gleichen die Vibrationswellen unwirtlicher Gegenden. Eiserne Vorhänge umnachten die Felsen. Das spröde Salzwasser wälzt sich in der göttlichen Vorsehung. Als Messiasverheißung wartet der Handelsgeist globaler Erwärmung auf. Motorakustische Kontinentalverschiebungen begraben den febrilen Fortschritt irreversibler Veränderungen. Rasch vergehen die Einkehrtage abgelehnter Asylanträge. Die überlastete Zeitwahrnehmung verwandelt sich in korrelierende Raumillusionen zurück. Heilsam verhallen im Wind alle Namen. Das Absolute Gehör kitzelt der lästige Abgesang. Bis zur Unkenntlichkeit ziehen die Spuren der Menschen von dannen. Unterbestimmt bleibt die Sendung des Individuums. Vom Leben bedroht und vom Aussterben begünstigt fächeln die Unteilbaren. In Frieden ruhen die Lebenden und die Toten in Aggregatzuständen.

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